An meinem Grabe

Da steht ihr nun, wollt mich betrauern
ihr glaubt, dass ich hier unten bin:
ihr mögt vielleicht zunächst erschauern -
doch schaut einmal genauer hin.

Ich bin nicht hier - wie ihr vermutet,
mein Körper mag hier unten sein,
doch während die Musik noch tutet
bin ich schon lang nicht mehr allein.

Seht ihr die Blätter dort im Wind?
Es sind sehr viele - sicherlich -
doch achtet drauf wie schön sie sind;
und eins der Blätter - das bin ich.

Seht die Wolken am Himmel ziehen,
schaut ihnen zu und denkt an mich,
das Leben war doch nur geliehen,
und eine Wolke - das bin ich.

Die Schmetterlinge auf der Wiese,
perfekt erschaffen - meisterlich,
ich bin so fröhlich grad wie diese,
und einer davon - das bin ich.

Die Wellen, die vom Bach getragen,
erinnern sie vielleicht an mich?
Ihr müsst nicht lange danach fragen:
denn eine Welle - das bin ich!

Blumen erblühen in all ihrer Pracht
die Rose und selbst der Wegerich,
und alle sind für euch gemacht
und eine Blume - das bin ich.

Ich möchte nicht, dass ihr jetzt trauert,
für mich wär das ganz fürchterlich.
Tut Dinge, die ihr nie bedauert:
Denn Eure Freude - das bin ich!

Heinz Rickal

 

 

 

Mit all meiner Liebe

 

Auf Flügeln der Morgenröte will ich dich tragen.

Ich werd bei dir sein auch an finsteren Tagen.

Ein wärmender Mantel will ich dir sein.

Sanft hüllt meine Liebe dich ein.

 

Und führt dein Weg dich durch steiniges Land,

dann halt ich dich fest in meiner Hand.

Auch stürmische Meere erschrecken dich nicht.

Ich bin dein Segel im Sonnenlicht.

 

Und findest du Nachts nicht Rast noch Ruh,

mein Stern am Himmel funkelt dir zu!

Wenn Zweifel und Angst deine Seele beschwert,

dann hab ich längst schon dein Rufen gehört!

 

Ich werde über und unter dir schweben.

Ich bin die Kraft in deinem Leben.

So lange noch Himmel und Erde bestehen,

werde ich nicht von deiner Seite gehen!

 

Zu jeder Stunde und zu allen Zeiten,

wird dieses Vermächtnis dich begleiten.

 

(Monika A.E. Klemmstein)

 

 

 

Solange ihr mich liebt

 

Bewahrt mich in euren Herzen.

Und wenn mein Bild in euch verblasst,

auf Dauer, jetzt noch nicht,

selbst dann wird unsre Liebe uns verbinden.

 

Solange ihr mich liebt, tief in euren Herzen,

lebe ich weiter, bin ich da, wo immer ihr auch seid.

Abwesend anwesend, auch wenn ihr es nicht spürt,

oder nur ab und zu vielleicht.

 

Wenn ihr traurig seid, dass ich so nicht mehr bin,

so wisst, dass es auch mir nicht leicht fiel,

euch allein zulassen.

 

Weint ruhig, aber lasst danach

auch wieder Licht in eure Herzen scheinen.

Ich werde da sein, einst, wenn ihr mich braucht

und selbst über die Schwelle tretet,

über die ich jetzt gegangen bin.

 

Bis dahin lebt, so viel ihr könnt,

habt lieb, so viel ihr könnt,

geht euren Weg mit Kraft zu Ende.

 

(Jochen Jülicher)

 

 

Lied vom Fliegen - von Reinhard Lakomy

(Dieses Lied haben wir oft mit Christoph im Auto gehört...)

 

Ich möcht’ so gern fliegen können,

alles mal von oben seh’n,

einfach durch den Himmel rennen

und mal auf den Sternen steh’n.

 

Über Wald und Felder kreisen,

auf die höchsten Dächer spucken,

immer mit der Sonne reisen

und dem Wind die Nase jucken

und dem Wind die Nase jucken.

 

Ich möcht’ so gern fliegen können,

alles mal von oben seh’n,

einfach durch den Himmel rennen

und mal auf den Sternen steh’n.

 

Auf den dicken Wolken liegen,

für die Störche Nester bauen,

mit Raketen Wette fliegen

und vom Mond zur Erde schauen

und vom Mond zur Erde schauen.

 

Ich möcht’ so gern fliegen können,

alles mal von oben seh’n,

einfach durch den Himmel rennen

und mal auf den Sternen steh’n.

 

Über alle Meere springen,

auf dem Regenbogen reiten,

mit den Vögeln Lieder singen

und ein Stück den Tag begleiten.